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Thema: Der letzte Ölthread überhaupt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

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    Naja dann wisst ihr wohl mehr wie die Leute die das Öl Entwickeln. Vielleicht solltet ihr mal darüber nachdenken euch bei Castrol, Liqui Moly & Co. zu bewerben? Da verdient man echt verdammt viel.

    Wie gesagt, die Information kommt direkt von einem Kollegen der im R&D eines Namhaften Herstellers arbeitet, das hat nichts mit Kaffeesatz Lesen zu tun.

    Eine Eierlegende Wollmilchsau gibt es natürlich nicht, darum geht und ging es auch bei diesen Ölen nie.

    Bei 40°C hat das 0W30 von LM z.b. einen Viskosität von 60mm²/s, das 0W40 81mm²/s

    Das heisst bei 40°C gibt es einen Unterschied in der Viskosität von 25% und da sind wir noch weit weg von der Betriebstemperatur.

    Und wenn es um Leistungssteigerung geht nimmt man dünneres Öl: Weniger Widerstand --> Mehr Leistung. Im Rennsport ist die Lebensdauer der Motoren nämlich i.d.R. egal. Im Porsche Cup z.b. wird auch 0W20 eingesetzt um das letzte bisschen Leistung rauszukitzeln.

    Ebenso: Gibt schon genug Motorentode aufgrund von nachweislich nicht-scherstabilen Öl bei entsprechenden Temperaturen und Drehzahlen
    Wenn wir an dem Punkt sind, müssen wir aber auch die Motortode aufgrund unzureichender Ölung (vor allem bei Kurzstrecken) reinrechnen, und ich denke da wird es ein sehr eindeutiges Ergebnis geben.

    Und Temperaturen? Wirklich?

    Hier mal ein paar Flammpunkte:
    * 0W20: 224°C
    * 0W30: 234°C
    * 0W40: 230°C
    * 10W40: 230°C
    * 10W60: 246°C

    Der Unterschied von 0W20 zu 0W40 sind 6°C

    Vor allem wenn wir von 1,5L Saugern reden mit einem Drehzahlbegrenzer von 6300rpm,

    Aber mit ein bisschen Physik kann man sich das auch einfach ausrechnen. Das 0W20 (mit abgesenkter HTHS Viskosität, gibt ja zwei) hat bei Betriebstemperatur eine Viskosität von 8,8mm²/s, der CR-Z hat einen 1,5L sauger und dreht maximal bis 6300rpm.

    Die Kolben des CR-Z haben eine Durchflusszahl von 73 und einen Schlag von 89,4mm, es hängt also von mehreren Faktoren ab wann der Schmierfilm reisst. Zum Beispiel ob der Motor ausreichend gekühlt ist.

    Im Winter kann man sagen, praktisch garnicht (deswegen setze ich es ja auch als Winter Öl ein), selten hat man die Möglichkeit den Motor hoch zu drehen und selbst wenn, ist es draußen so kalt, dass man das Öl nur schwer bis garnicht in Temperaturen bekommt wo der Ölfilm auch nur ansatzweise reissen könnte.

    Das gleiche gilt für einen Durchschnittsfahrer. Selbst im Sommer bei 35° reisst bei 3000rpm noch lange der Schmierfilm nicht, und da ist man im 6tn gang schon bei >=130km/h. Man braucht also die Kombination hohe Temperatur (im Motor, das heisst lange genug belasten dass die Kühlung nicht mehr hinterher kommt) mit hoher Drehzahl.

    Da könnte es für das 0W20 irgendwann knapp werden, aber mit 11mm²/s reicht spätestens das 0W30 easy auch bei über 30°C und dauerhaften 6300rpm (wer tut das?). Selbst ein 0W40 liegt erst bei 14mm²/s

    Den herstellern also hier mutwillige Motorzerstörung auf kosten der Umwelt zu unterstellen finde ich nicht ganz gerecht. Nicht zuletzt entscheiden die Additive im Öl wie stabil der Schmierfilm wirklich ist, und ein 0W20 besteht knapp zur hälfte nur aus Additiven. Die Additive sind leider nur wirksam wenn das Öl nicht zu alt ist. Bereits bei 20'000km sind die meisten der Additive im Öl vollkommen unwirksam geworden.

    Um aber nochmal auf den echten Motorkiller zurück zu kommen, Verschleiß bei kaltem Motor:

    Ein 10W60 hat bei 40°C 168mm²/s. Ein 0W20 liegt bei der selben Temperatur bei 46mm²/s

    Gehen wir von einer Außentemperatur von -10° aus, heisst dass, das der Motor mit dem 0W20 in 2-5 Sekunden komplett durchgeölt ist während er mit einem 10W60 für fast ne Minute ""Trocken"" läuft (ca. 40-50 Sekunden). Für den Einsatz von 10W60 bietet HKS spezielle Öl-Filter und Ölpumpen an da das Öl sonst schlichtweg nicht schnellgenug durch den Motor transportiert wird.

    Man kann nicht einfach, weil man meint man schütze den Motor damit, dickeres Öl rein kippen.

    Die offizielle Empfehlung von HKS für den Einsatz des Kompressorkits (und die haben garantiert kein Interesse an Öko Werten) im Honda CR-Z bringt ist übrigens 0W25 (bei 175PS) und 0W35 bei 200PS

    Für den S2000 empfehlen sie, bei Einbau des GTS7040 und einem Tuning auf 329PS, nach einem Upgrade der Ölpumpe, 5W50 und bei 400PS ein 10W60

    Also das sind die Dimensionen, wo ein hersteller von professionellen Tuning Teilen dann 10W60 empfiehlt. Wenn man einen 2L Motor der 9000rpm packt mit nem Fetten Kompressor auf das doppelte seiner Leistung tuned.

    Und das auch nur ausdrücklich nach einem Upgrade der Ölpumpe.

    Ich bleibe also bei dem Punkt dass ein 0W20 in einem Honda CR-Z, bei normaler Fahrweise auch im Sommer, keinen Schaden anrichten wird. Und bei Sportlicher Fahrweise und Dauerbelastung reicht ein 0W30 bereits mehr als dicke.
    Geändert von Vamp898 (19.06.2017 um 17:08 Uhr)

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